Lenninger Realschüler gehören zur bundesweiten Spitze

DSC00741Ende Juni trafen bereits zum sechsten Mal knapp 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 in Berlin aufeinander, um am Finale des Bundeswettbewerb Finanzen gegeneinander anzutreten.

Rasch füllt sich die Cafeteria der Wirtschaftshochschule ESMT in Berlin. Aus ganz Deutschland, von Rostock bis Oberhaching, kommen die zwölf Schülergruppen um zu erleben, zu lernen und – nicht zuletzt – um sich zu messen. „Alle die es bis hierher geschafft haben, sind schon Gewinner“, erklärt Dr. Bettina von Jagow den Schülerinnen und Schülern schon zur Begrüßung und würdigt nochmals die bereits erbrachte Leistung, welche zum Finaleinzug führte. Die Anwesenden hatten sich gegenüber 2300 Konkurrenten durchgesetzt und die Jury mit ihren Videos, Dokumentationen und Kalkulationen zu ihren fiktiven Smoothie-Bars überzeugt.

Während viele der beteiligten Schulen, darunter vornehmlich Gymnasien, bereits in den vorangegangenen Jahren Teilnehmer entsendet hatten, war es für die vierköpfige Lenninger Truppe in allen Belangen eine Premiere. „Gleich beim ersten Anlauf einen solchen Erfolg zu haben, ist schon großartig“, freut sich Alexander Tomisch, der begleitende Lehrer des munteren Quartetts. „Selbstredend war auch der Zuspruch von außen schön – sogar der Bürgermeister hat den Schülern in einem Brief zum Erreichen des Finales gratuliert. Das ist schon toll.“

Das es nun noch anspruchsvoller werden würde und die bisherigen Gruppen auseinandergerissen wurden, konnte die Lenninger nicht schrecken. In einem Managementplanspiel unter der Leitung von Dr. Sebastian Schwägele, einem Mitarbeiter der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, musste nun jeder Schüler sein ganzes Engagement für seine neue Mannschaft in die Waagschale werfen. So ging es nicht nur um reines Kalkulieren und Berechnen, sondern vielmehr auch um die Fähigkeit sich in ein neues Team zu integrieren und mit diesem kreativ zu sein, Aufgaben richtig zu verteilen und gemeinsame Entscheidungen zu treffen sowie diese nach außen zu vertreten. „Es war wirklich anstrengend, hat aber total viel Spaß gemacht“, beschreibt Tanja Hohler die intensive mehrtägige Arbeitsphase. „Ich habe hier aber auch gemerkt, dass jeden Tag im Büro sitzen nicht so mein Ding wäre.“ „Auch dies hat sein Gutes“, meint der Pädagoge Alexander Tomisch und führt aus: „Eine solche Einsicht ist eine sehr wichtige Erkenntnis für die Jugendlichen, denn gerade durch derlei Lernangebote nähern wir uns dem Beruf an, der die Kinder später glücklich und zufrieden macht – ein elementares Anliegen unserer Schule, dem wir viel Aufmerksamkeit schenken.“

Als die Teams dann schließlich im Auditorium Maximum der Hochschule vor einer hochkarätigen Jury ihre Ergebnisse präsentieren, steigt die Spannung durch eine gekonnte Inszenierung der Veranstalter merklich an. Als die Gruppe um Lisa-Marie Fecht schließlich unter tosendem Beifall den dritten Platz entgegennehmen darf, scheint alle Mühe vergessen. Doch ehe die Lenninger Realschüler den Erfolg ihrer Mitschülerin richtig begehen können, darf auch Mandy Bächle samt Mitstreitern einen wohlverdienten zweiten Preis an sich drücken. Als diese Gruppe sogar noch für die beste Präsentation des Tages mit einem Sonderpreis geehrt wird, kann die schwäbische Abordnung ihr Glück kaum fassen. Auch wer selbst nichts gewonnen hat freut sich für seine Klassenkameraden. „Diese drei Auszeichnung sind natürlich auch ein Lob an die Arbeit des Kollegiums – ohne viele Synergieeffekte wäre dies wohl nicht möglich gewesen“, lautet ein Erklärungsversuch des mitgereisten Lehrers.

Selbst noch nicht auf dem Siegertreppchen zeigt sich Gianluca Iacci kämpferisch: „Nächstes Jahr machen wir hier wieder mit“, und fügt augenzwinkernd an „Und dann holen wir den ersten Platz – man muss ja auch noch Ziele haben.“

Alexander Tomisch